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Sandower Realschule
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Foto: Horst-Dieter Jatzlauk

Das hier kurz baugeschichtlich bewertete Denkmalensemble der im Sommer 2004 geschlossenen „Realschule Sandow“ besteht in der heutigen Kubatur aus drei Teilgebäuden. Sie verkörpern die 3. Generation der Sandower Schulgeschichte, denn bereits 1819 bestand das erste Schulgebäude (Statistik 1832: 1 Lehrer, 277 Kinder)  welches 1884 durch einen größeren Neubau ersetzt und mit der 1909 erbauten Turnhalle (2009 Multifunktionsgebäude) ergänzt wurde. Da das Schulhaus von 1884 bereits nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichte, wurde nach der Eingemeindung des Dorfes Sandow (1904) durch die Stadt Cottbus endlich 1913 ein neues Hauptgebäude (2009, Schulgebäude) im neogotischen Stil errichtet (Entwurf Arch. Dr . Mäckelt, Berlin). Während die damalige Turnhalle unverändert weiter genutzt wurde, entstand 1913/14 ein separat stehendes WC-Gebäude, welches 1930 im Zusammenhang mit der Elektrifizierung des Cottbuser Ostens durch einen Trafo-Station in stilistischer Anpassung eine nördliche Erweiterung erhielt. Dieses heute weitestgehend noch erhaltene Gebäudeensemble vereinigte die damalige 5. Knaben- und 6. Mädchenschule.

Der Fliegerangriff auf Cottbus (15. 02. 1945) führte zum Verlust der 6 nördlichen Fensterachsen (1 Treppenhaus, 3 Zwerchhausgiebel), wovon nur 3 Fensterachsen in stilistischer Rekonstruktion in Mauerwerk und Stahlbeton 1954/55 wieder hergestellt wurden (ohne Treppenhaus). Seit 1946 mit 2. Einheitsschule bezeichnet änderte sich ihre Bezeichnung 1970 in 2. Polytechnische Oberschule Cottbus. Eine erste größere Instandsetzung des Gebäudeensembles, die hauptsächlich dem Schulgebäude (1913) galt, fand 1973 statt. Eine letzte namentliche Umwidmung erhielt dieses Gebäudeensemble im Jahr 2000 in „Sandower
Realschule“. 2006 wurde ein Planungswettbewerb zur Sanierung und weiteren Nutzung ausgeschrieben, den das Architekturbüro Hampel Kotzur & Kollegen (Cottbus) gewann und somit den Auftrag für die Entwurfsplanung erhielt. Es folgte eine europaweite Ausschreibung eines PPP-Vorhabens (Public Private Partnerships), die von der Firma Rochlitzer & Rübner GmbH (Leipzig/Markkleeberg) gewonnen wurde. In deren Händen liegt seit dem die Ausführungsplanung und die Bauausführung des 6,3 Mio. € schweren Sanierungsvorhabens (inkl. Neubau einer Turnhalle und Instandsetzung der Außenanlagen).

2009 wiedereröffnet, bleibt dieser imposante Schulbau im Besitz der Stadt Cottbus, wird aber für die nächsten 25 Jahre durch den Investor aus Leipzig betrieben und an die Stadt Cottbus zur schulischen Nutzung vermietet.

(Horst-Dieter Jatzlauk)

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