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Konservatorium
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Foto: Janette Fichtelmann

Professor Dr. Adolf Rothenbücher vom Cottbuser Gymnasium begründete mit Unterstützung der Stadt 1873 eine erste höhere Mädchenschule, die „Augusta-Schule“, die in einem von ihm errichteten Schulhause in der Turnstraße (heute Friedrich-Ludwig- Jahn-Straße 15) ihr Unterkommen fand. 1895 übernahm die Stadt die Schule, sie nannte sich nun „Städtische Höhere Mädchenschule und Lehrerinnenseminar“.

Zum Beginn des 20. Jahrhunderts reichten die bisherigen Schulräume in der Turnstraße nicht mehr aus. Die Stadt Cottbus schrieb deshalb einen Wettbewerb für einen Schulneubau aus, den die Cottbuser Firma Hermann Pabel & Co. gewann. Das neue Schulhaus sollte in der Promenade in zwei Bauabschnitten errichtet werden. Der erste, östliche Teilbau konnte bereits 1908 zur Nutzung übergeben werden. Während der Bauausführung des zweiten, westlichen Teilbaues, wurden staatlicherseits neue Vorschriften für Schulbauten beschlossen. Um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, zog man den renommierten Dresdener Baurat Julius Gräbner (Architekturbüro Schilling & Gräbner ) hinzu, der dementsprechende Veränderungen vornahm und wesentlich das Äußere der beiden Bauteile überarbeitete, wobei der ältere, östliche Teil ganz dem zweiten, neueren angepasst wurde. Am 5. Januar 1912 konnte das gesamte Schulhaus, einschließlich des andelganges und einer Turnhalle eingeweiht werden.

Immer als Schule genutzt, erhielt 1982 das Konservatorium den Gebäudekomplex zugewiesen. 1985 begannen die Entwurfsarbeiten für die Nutzung der Turnhalle als Konzertsaal mit Orgel durch den Architekten Peter Kittel. Der Umbau zu einem festlichen Konzertsaal erfolgte dann in den Jahren 1988−1990 bei geringen Eingriffen in die Bausubstanz, sowie der Erhaltung und Weiterführung der vorhandenen Stilelemente. Ferner fand 1994/1995 ein erster Ausbau des Dachgeschosses im Haupthaus statt, dabei wurden die Dachgauben durch Dachhechte ersetzt, sowie das Äußere des Schulhauses saniert. 2002 erfolgten die Sanierung der Umgrenzungsmauern, des Wandelganges und die Neugestaltung des Schulhofes. Zurzeit wird an der Innensanierung des Schulgebäudes gearbeitet, welches mit seiner Innenstruktur den zum Beginn des 20. Jahrhunderts  pädagogischen und hygienischen Idealen Rechnung trug. Schmuckdetails am Äußeren, wie im Inneren des Schulkomplexes zeigen stark stilisierte Formen des Neubarock kombiniert mit Jugendstilformen. Die Schule gehört zu den architekturgeschichtlich herausragenden Vertretern des Kommunalbaus um 1910 in der Niederlausitz.

(Dora Liersch und Irmgard Ackermann)

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